Die Heilig Geist Kirche Ergenzingen

Die Ergenzinger Kirchengeschichte

In den Urkunden des Klosters Lorsch im Jahre 780 wird in Ergenzingen eine Basilika zum erwähnt. Der Baustil dieser Basilika- obwohl es nie festgehalten ist- war sicher romanisch. Wir können davon ausgehen dass unsere Gegend zur damaligen Zeit vom benediktinischen Geist geprägt war, denn der Einfluss des Kloster Lorsch reichte ostwärts von Utrecht bis zum oberen Neckar, bis in den Breisgau und letzten Endes noch in kleinen Ausläufern bis in den Bodenseeraum. Das Kloster verlor aber mit der Zeit an Bedeutung und wurde im Jahre 1232 zu Mainz geschlagen. Dadurch gingen weitere Daten über unsere Kirchengemeinde verloren. Ab dem Jahre 1275 lässt sich die Geschichte der Ergenzinger Kirchengemeinde wieder verfolgen. Der erste bekannte Pfarrer mit Namen Konrad, wird urkundlich von 1296- 1321 genannt.

Die im 15. Jahrhundert fertiggestellte Kirche war im gotischen Baustil. Die Kirche aus dem Jahre 1739 wurde im Barockstil erbaut. Sie war dem heiligen Nazarius und seinen Gefährten Basilides, Nabor und Cyrinus geweiht. Zeuge dafür ist weiterhin der Turm (die älteste Glocke die noch vorhanden ist, stammt aus dem Jahre 1502), der in einem großen Gemeinschaftswerk renoviert wurde, und die Chorkapelle, die im Umfang dem Chor der früheren Kirche entspricht. Unsere heutige Heilig-Geist-Kirche entspricht beziehungsweise entsprach sowohl von der Architektur als auch vom Baumaterial – Sichtbeton der 60er- und 70er-Jahre. Die interessante Dachkonstruktion erinnert an ein riesiges Zelt, das dem wandernden Gottesvolk Schutz und Geborgenheit gewährt. Ruhe und Geborgenheit vermittelt auch das Innere unserer Kirche. Der Grundstein wurde am 29. Mai 1966 gelegt. Mit der Weihe der neuen Kirche am 3. Adventsonntag 1967 begann eine neue Tradition in der Kirchengemeinde, denn der Pfarrer, Dekan Vinzenz Härle, schlug ganz bewusst den „Heiligen Geist“ als Patron für die Kirche vor. Mit ihr ist es nun die vierte beurkundete Pfarrkirche die in Ergenzingen an der gleichen Stelle errichtet wurde.

Unsere Heilig-Geist-Kirche ist vom Namen her ein Zeuge für das II. Vatikanische Konzil, von dem ein neues Pfingsten erhofft wurde. Von ihrer baulichen Gestalt als „Zelt Gottes unter den Menschen“ steht sie für das durch die Zeit pilgernde Volk Gottes, das immer neu seinen Weg sucht unter der Führung des Heiligen Geistes. Dies war für Pfarrer Härle ein Lieblingsthema seiner Predigten. Die Umbruchsituationen in der Kirche und in der Gesellschaft mit der Situation der Urkirche zu vergleichen, die vor etwas ganz Neuem stand und deshalb im Coenaculum um den Heiligen Geist gebetet hat, bevor sie aufbrach, um das Evangelium den Menschen zu bringen.

Mit der Kirchengemeinde St. Anastasia in Baisingen bildet die Kirchengemeinde Heilig-Geist mit den Gemeinden Eckenweiler und Wolfenhausen die Seelsorgeeinheit Oberes Gäu.